Makelloses Leben und trotzdem emotional belastet – Wie man eine Midlife-Crisis übersteht
Ein Haus in der Vorstadt, glücklich verheiratet und seit mittlerweile einigen Jahren Vater von einem oder mehreren Kindern. So zumindest die gesellschaftliche Vorstellung des perfekten Lebens als Mann mittleren Alters. Doch schnell schleicht sich ein Trott in das eigentlich so schöne Leben. Man fühlt sich unwohl, erkennt, dass die eigene Karriere im Beruf an einem Höhepunkt angekommen ist und wünscht sich einen Weg aus dem immer gleichen Alltag. Gerade unter Vätern ist dieses Phänomen gut bekannt. Worum es sich bei einer solchen Midlife-Crisis bei Männern handelt und welche Wege es gibt, um dieser zu entfliehen, erfahren Sie hier.
Die Gefühlslage beschreibt eine krisenhafte Phase, in der jemand den Sinn seines bisherigen Lebensmodells zweiflerisch hinterfragt und in der Regel kritisch überdenkt. Häufig tritt dieses Phänomen, wie es der Name mit sich bringt, in der Mitte des Lebens einer Person auf. Meistens sind hiervon Männer betroffenen. Hier spielt auch die, mit den kommenden Jahren sinkende, sportliche Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers wie etwa Rückenprobleme, ein wachsender Bauch und schwergängigere Bewegungen eine entscheidende Rolle. Es wird häufig davon gesprochen, dass das Leben der Betroffenen aus dem psychischen Gleichgewicht gerät, sodass ein emotionales Tief zum Problem wird. Dieser Tiefpunkt der Gefühle zeigt sich meist durch die Empfindung von Leere, Einsamkeit, Verzweiflung, Enttäuschung, Reue oder Angst.
Der Umgang mit dem Ungleichgewicht von Körper und Seele fällt oft schwer und wird fälschlich kompensiert. Einige Männer suchen das Gefühl von Adrenalin in einem neuen Sportwagen oder gar in einer Affäre. Es gibt nun unzählige Möglichkeiten, die Krise zu überwinden.
Eine Variante ist es, Begeisterung mit sinnvollen Aufgaben zu verbinden. Ob es sich dabei um ein kreatives Hobby, eine neu entdeckte Sportart oder ein Abenteuer wie eine Bergbesteigung oder eine Rafting-Tour ist, spielt hier keine Rolle. Wichtig ist es, aus dem täglichen Trott auszubrechen, um etwas Neues zu erleben. Regelmäßige sportliche Aktivitäten führen zu einem gesunden Körper und damit auch zu einem gesunden Geist. In diese Kategorie zählen auch Freiwilligenarbeit oder ein ehrenamtlicher Dienst, mit denen man die Gesellschaft unterstützt, in der man lebt.
Viel Zeit mit der Familie oder den Freunden zu verbringen, ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, eine Midlife-Crisis zu durchleben. Zum einen ist viel schöner in einer Gemeinschaft Dinge zu erleben. Auf der anderen Seite können eine vertraute Person sogar psychologische Betreuung mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn man psychisch unsicher in einem noch unbekannten Lebensabschnitt steht.
Wichtig ist auch, trotz der emotionalen Belastung, vernünftig rationale Entscheidungen zu treffen. Handlungen, die vom eigenen Impuls, Angst oder Verzweiflung ausgehen, verschlimmern die eigene Situation zumeist, sodass die Midlife-Crisis wie in einer Negativspirale immer schlimmer wird.
Grundlegend ist es dabei allerdings auch mal zurückzuschauen, um Revue passieren zu lassen, was man alles schon erlebt hat. Das hilft häufig dabei, klare Gedanken zu fassen, wohin der Weg gehen soll. Während einer solchen Rückschau muss man sich seinem Inneren zuwenden, um sicherzugehen, wie man den kommenden Lebensabschnitt gestalten möchte. Anerkennung und respektvolles Auftreten gegenüber den eigenen Mitmenschen ist dabei jedoch unabdingbar.
Auch das Reisen um die Welt kann ein Weg sein, die Krisenjahre zu überwinden. Neue Kulturen kennenlernen, mit den Menschen Bekanntschaften schließen und dem Alltag entfliehen.
Fazit:
Das wichtigste ist wohl immer das Positive zu sehen. Eine Midlife-Crisis keimt nämlich aus beruflichen Erfolg und einem glücklichen Leben. Man muss das eigene Selbstvertrauen stärken und versuchen in seiner Krise eine Chance zu sehen, neue Dinge auszuprobieren, in denen man sich selbst verwirklichen kann. Essenziell ist hierbei aber auch die Bereitschaft Veränderungen zuzulassen, denn sonst verliert man sich im belastenden Alltagstrott.
Abschließend sei geraten, die eigene Krise ernst zunehmen. Anderenfalls kann man die lebensbestimmende Midlife-Crisis nicht überwinden.